Die zentrale Bedeutung von Sustainable Finance

Reden wir über Geld:
Funktionen von Geld
Ausgabe
3 min
Ein Mann und eine Frau stehen mit erhobenen Armen auf einem Dach.

Die Anfänge des Geldes liegen im Tausch: Ich gebe dir ein Schaf, du gibst mir dafür hundert Scheffel Weizen. Die Schwierigkeit liegt in der fehlenden Teilbarkeit mancher Tauschobjekte – und dass sich die Vertragsparteien jeweils individuell einigen müssen. Salz und Edelmetalle lösten in Europa zeitweise das Problem, indem sie allgemeingültige Preismaßstäbe schufen. Die ersten eigentlichen Banknoten entsprachen anfangs Quittungen für eingelagerte Münzen und wurden wie eigenständige Zahlungsmittel verwendet. Erst die Industrialisierung brachte die erfolgreiche flächendeckende Einführung von geldwerten Scheinen. Die Vorteile wogen schwer: So brachten 1.000 silberne Zollvereinstaler rund 18 kg auf die Goldwaage, zwei adäquate Banknoten über je 500 Taler aber nur wenige Gramm.

Der Erfolg jedes Geldsystems steht und fällt mit dem Vertrauen aller Nutzerinnen und Nutzer. Unabdingbare Voraussetzung für das Funktionieren ist deshalb eine anerkannte zentrale Ausgabestelle, welche über die Geldmenge sowie über die Echtheit der Zahlungsmittel wacht. Im Euroraum sind das aktuell die Zentralbanken.

Tauschmittel, Zahlungsmittel, Wertspeicher oder Recheneinheit – Geld hat mehrere Funktionen.

Ein Geschäftsmann rollt auf einem Skateboard durch die Stadt und schaut auf sein Smartphone.

Vertrauen ist die Basis eines jeden Geldsystems.

Was kann Geld?

Geld besitzt mehrere Funktionen. Zuallererst ist es ein allgemein akzeptiertes Tauschmittel für den direkten Erwerb von Waren und Dienstleistungen. Es ersetzt den aufwendigen Tauschhandel durch einen einfachen Zahlungsausgleich. Geld kann ebenfalls als Zahlungsmittel für Rechnungen und das Auflösen von Schuldverhältnissen dienen. Damit erleichtert es den Handel über Landesgrenzen hinweg und fördert wirtschaftliche Aktivitäten, die sonst nicht möglich wären.

Darüber hinaus fungiert Geld als Wertspeicher. Es kann über längere Zeit verwahrt und damit als Vorsorge für spätere Zeiten eingesetzt werden. Weil das Recht am Geld einfach übertragbar ist, kann es selbst verwendet oder auch verschenkt oder vererbt werden. Geld dient auch als Recheneinheit und damit als Maßstab für den Wert einer Ware, einer Dienstleistung oder eines Objektes. Es kann auch zumindest annähernd abstrakte Dinge wie einen CO₂-Ausgleich beziffern, selbst wenn dessen tatsächlicher Wert umstritten ist. Und nicht zuletzt ermöglicht Geld Investitionen, beispielsweise in lokale Start-ups wie auch in globale Konzerne. In geeigneten Anlageformen investiert, kann Geld darüber hinaus übergeordnete gesellschaftliche Entwicklungen vorantreiben, beispielsweise eine grüne und nachhaltige Transformation der Wirtschaft. Solche Investitionen werden aktuell unter „Sustainable Finance“ zusammengefasst.

Eine Gruppe von Personen steht in einem Innenhof und interagiert miteinander.

Geld kann eine grüne nachhaltige Transformation der Wirtschaft vorantreiben.

Ein Mann sitzt auf dem Boden in einem Büro und berührt mit seiner Hand die Pfote seines Hund.

Wer hat wie viel Geld?

Die meisten Deutschen sind Millionäre – oder wären es zumindest, würden sie das Geld nicht immer wieder ausgeben. Nach Abzug aller laufenden und einmaligen Kosten verbleiben einem deutschen Haushalt als durchschnittliches Nettovermögen circa 232.000 Euro – so eine Studie der Bundesbank.

Durchschnittswerte verzerren aber das Gesamtbild: In Deutschland besitzen die 45 reichsten privaten Haushalte so viel wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung. Andererseits sind derzeit ein Fünftel aller Deutschen armutsgefährdet. Dazu zählen alleinlebende Personen mit einem Jahreseinkommen unter 15.000 Euro. Für eine Familie mit zwei Kindern liegt die Armutsschwelle bei 31.520 Euro.

Taschengeld ist freiwillig

Taschengeld bei Kindern: Was ist wichtig?

Kinder sind bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr von Geldgeschäften ausgeschlossen. Bis zu einem Alter von 17 Jahren sind sie „beschränkt geschäftsfähig“ und dürfen im Rahmen ihres Taschengeldes Dinge kaufen. Das gilt auch und gerade für Geschäfte im Internet. Übersteigt der Wert das eigene Taschengeld, müssen die Eltern zustimmen; so sagt es der Taschengeldparagraf § 110 BGB. Tun sie es nicht, ist der Kaufvertrag unwirksam. Das Taschengeld selbst ist übrigens freiwillig – ein Anrecht hat der Nachwuchs darauf nicht. Mit der Volljährigkeit ist dann die Eröffnung eines vollwertigen Kontos oder Depots möglich – eine positive Schufa-Bewertung vorausgesetzt.

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