Doppelt hält besser
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© Götz Schleser

Ob bei einem IT-Urgestein, bei einer Wohnbaugesellschaft oder seit 1997 bei DIN: Astrid Wirges hat sich bei ihren jeweiligen Arbeitgebern nie mit nur einem Aufgabenbereich zufriedengegeben.

Die Juristin steht aktuell als Mitglied der Geschäftsleitung für den Bereich Legal nicht nur bei DIN am Ruder, sondern steuert als Geschäftsführerin zusammen mit Cord Wischhöfer auch die DIN Software GmbH.

Frau Wirges, Doppelrollen ziehen sich wie ein roter Faden durch Ihr Berufsleben. Ist Multitasking Ihr Lebensmotto?

 Das könnte man im Rückblick meinen. Dabei hat es sich bei allen Stationen meist so ergeben, weil die Sachlage einfach Sinn ergab. Schon immer fand ich es spannend, an der Schnittstelle von unterschiedlichen Disziplinen zu agieren.

Und was genau reizt Sie an der Normung?

Normen faszinieren mich. Denn ich mag Regeln. Die brauchen wir, weil zum Glück das Individuum nicht genormt ist. Und ich schätzte zudem sehr, wie frei man in einer gemeinnützigen Organisation wie DIN arbeiten kann.

Zum Jahresende 2019 haben Sie die Verantwortung für den Bereich Personal bei DIN abgegeben. Wie geht es da jetzt weiter?

Mit Karsten Bich habe ich einen Nachfolger, der die sich abzeichnenden notwendigen Änderungen personalpolitisch weiter voranbringen wird. Gleichzeitig bekommt das Thema Recht in unserer Organisation eine neue Bedeutung. Wir Juristen sind nicht mehr nur der Falllöser, sondern der Berater und Begleiter bei der Weiterentwicklung des Hauses. Wir haben in der Geschäftsleitung erkannt, dass wir dafür eine andere Aufstellung brauchen.

Trotzdem haben Sie seit Juni wieder eine Doppelrolle und sind Geschäftsführerin der DIN Software GmbH. Welche Rolle spielen Sie da als Juristin?

Bei DIN Software habe ich eine rein beratende Funktion. Das operative Geschäft liegt ganz in den Händen von Cord Wischhöfer. Ich bin seine Sparringspartnerin an der Schnittstelle zwischen Technik und Legal. Wir sind in der DIN Software sowie in der DIN-Gruppe gut aufgestellt, was unsere digitale Infrastruktur betrifft. Jetzt müssen wir die nächste Stufe zünden – das Stichwort ist Künstliche Intelligenz. Wir wollen beispielsweise aktiv dazu beitragen, durch unsere Produkte eine Basis für vertrauensvolle Prozesse in der KI zu bieten. Es geht um Transparenz, Erklärbarkeit und Kontrollierbarkeit. Auch zum Schutz der Privatsphäre des Einzelnen. KI wollen wir aber nicht nur begleiten, sondern auch selbst nutzen. Beispielsweise im Umfeld von maschinenles- und interpretierbaren Normen, die Computer und Maschinen automatisiert nutzen. Weiterentwicklungen wie diese sind wichtig, damit wir mit der Dynamik der Märkte mithalten und trotz allem notwendigen Tempo das konsensuale Grundprinzip von DIN nicht aufgeben.

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