Der Beuth Verlag heißt jetzt DIN Media und zeigt damit auch im Namen seinen Weg hin zum ganzheitlichen Dienstleister rund um die Entwicklung, den Vertrieb und die Anwendung von Normen. Zugleich wird das 100-jährige Bestehen gefeiert. Was bedeutet das für Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeiter*innen? Darüber sprachen wir mit Daniel Schmidt, Mitglied des Vorstades von DIN, sowie mit Marion Winkenbach und Jens Hagemann als Geschäftsführenden von DIN Media.
Zum 22. April 2024 wird es offiziell, der Beuth Verlag firmiert nun als DIN Media GmbH. Frau Winkenbach, ein guter Grund, zu feiern?
Marion Winkenbach: Auf jeden Fall! Wir haben uns sehr auf den Tag gefreut und das natürlich auch intern schon entsprechend gewürdigt. Sozusagen als Countdown bis zu der offiziellen Umbenennung am 22. April und der Jubiläumsfeier am 25. April gab es bereits viele schöne Aktionen für unsere Mitarbeiter*innen – von plakativen Hinguckern im Gebäude und Intranet bis hin zu besonderen Menüs in der Kantine und gemeinschaftlichen Erlebnissen.
Jubiläum und Umbenennung stehen unter dem Motto #ZusammenWachsen. Was hat es damit auf sich?
Daniel Schmidt: Wir stellen uns mit dem neuen Namen für die Zukunft auf. Dazu muss man sagen, dass der Beuth Verlag und DIN ja seit jeher zusammengehören. Das 100-jährige Jubiläum war nun genau der richtige Anlass, diese Verbundenheit erkennbarer zum Ausdruck zu bringen. Unser interner Leitspruch #ZusammenWachsen bringt das auf den Punkt: Wir sind gemeinsam die DIN-Gruppe und nutzen gemeinsam alle Potenziale unserer Wertschöpfungskette – zum Nutzen unserer Stakeholder. Die neue Bezeichnung „DIN Media“ fördert eine gemeinsame Identität – und sie schärft zugleich unser Profil nach außen. Das ist in Bezug auf unsere zunehmend internationale Ausrichtung wichtig. Und dann steckt noch eine weitere Botschaft in #ZusammenWachsen, nämlich der Anspruch und das Versprechen gegenüber unseren Stakeholdern und Kundinnen und Kunden, uns gemeinsam mit maßgeschneiderten Angeboten rund um Normung weiterzuentwickeln.
Mit dem neuen Namen geht nicht nur ein gewandeltes Selbstverständnis, sondern auch eine Entwicklung einher: DIN Media versteht sich als Begleiter und Gestalter der digitalen Transformation – was bedeutet das konkret?
Marion Winkenbach: Wenn Wirtschaft und Gesellschaft digitaler werden, müssen sich auch die Normung und sämtliche zugehörigen Services verändern. Deshalb haben wir uns vom klassischen Verlag zum multimedialen Content-, Daten- und Softwareanbieter weiterentwickelt. Das heißt: Wir möchten unsere Kundinnen und Kunden noch besser dabei unterstützen, Normen möglichst unkompliziert anzuwenden. Unsere Unterstützung reicht aber noch weiter, indem wir unser technisches Know-how mit den individuellen Bedürfnissen der Kundschaft von DIN Media zusammenbringen – etwa über die modulare Normenmanagementlösung Nautos.
Jens Hagemann: Mit Nautos haben wir einen Meilenstein in unserer Entwicklung zum Softwareanbieter erreicht: Diese Normenmanagementlösung ist intuitiv bedienbar und lässt sich flexibel an die Anforderungen jedes Unternehmens anpassen. Hinzu kommen Services wie unserer zur Plattform ausgebaute Webshop. Kurz gesagt: Als DIN Media werden wir die begonnene Neu- und Weiterentwicklung unserer Produkte und Services fortführen. Ziel ist es, sich noch stärker an den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden auszurichten.
Was erwarten die Kundinnen und Kunden von DIN Media darüber hinaus?
Jens Hagemann: Digitale, flexible Angebote sind gefragt. Genau deshalb bringen wir mit DIN Subscription gerade ein attraktives und zukunftsgerichtetes Abo-Konzept auf den Weg. Mit diesem Angebot erhalten Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, ein individuelles Normenportfolio aus dem DIN-Regelwerk selbst zu konfigurieren. Weiterhin möchten wir Kundinnen und Kunden die Möglichkeit geben, ergänzende Services zu den abonnierten Normen zuzubuchen. Die Sicherstellung der Aktualität der Normen, planbare Kosten und dass wir damit die richtige Lizenzierung im Unternehmen im Sinne des Urheberrechts berücksichtigen, sind wesentliche Vorteile für die Kundinnen und Kunden. Mit DIN Subscription wollen wir insbesondere für Neukundinnen und Neukunden ein attraktives Angebot entwickeln.
Herr Schmidt, neue Angebote und Services müssen auch organisatorisch ermöglicht werden – wird das Änderungen für die Kundinnen und Kunden der DIN-Gruppe mit sich bringen?
Daniel Schmidt: Wir werden Bewährtes wie den Webshop weiter ausbauen und um innovative Lösungen und Services erweitern – Stichwort Abomodelle und Beratung. Grundsätzlich können sich unsere Kundinnen und Kunden dabei darauf verlassen, dass wir mit Hochdruck an smarten Lösungen von morgen arbeiten. So konzentriert sich DIN Software, die zukünftig DIN Solutions GmbH heißen wird, ganz auf digitale Entwicklungen wie SMART Standards oder KI-Technologien. Wir wenden unser Know-How und unsere Expertise auf diese Weise folgerichtig an: DIN Media nimmt Kundenbedarfe auf und DIN Solutions entwickelt in enger Kooperation entsprechende Lösungen für die Normenanwender*innen. Zwei Punkte sind mir dazu wichtig. Erstens: DIN Solutions ist die Plattform der gemeinsamen Arbeit auch mit externen Partnern. Denn nur in enger Partnerschaft mit anderen Regelsetzern können wir unsere Kundinnen und Kunden effizient in ihren eigenen Zielsetzungen unterstützen. Nach meiner festen Auffassung ist es unsere Pflicht, das noch besser zu ermöglichen als bisher. Zweitens: Im Zuge der Umstrukturierungen arbeiten wir als DIN-Gruppe auch an uns selbst im Sinne unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir testen bereits erfolgreich neue Formen der Zusammenarbeit, probieren neue KI-Tools aus und wollen die Arbeitgeberattraktivität weiter steigern. Wer eine erfüllende Aufgabe sucht und mit netten Kolleginnen und Kollegen die Zukunft mitgestalten will, ist bei der DIN-Gruppe genau richtig, denn das ist „Bei uns Standard“!
Zusammengefasst: Es tut sich viel bei DIN Media und in der DIN-Gruppe. Lassen sich all diese Herausforderungen meistern?
Marion Winkenbach: Da sind wir absolut zuversichtlich, und wir sind bereits auf einem guten Weg. Klar ist: DIN Media kann den Wandel erfolgreich meistern. Wir sind seit 100 Jahren ein zuverlässiger Partner von Wirtschaft und Gesellschaft und werden die Normenanwender*innen auch in Zukunft mit zeitgemäßen digitalen Services und Beratung zur Normung und Standardisierung unterstützen.
Daniel Schmidt: Natürlich bringt Veränderung Herausforderungen mit sich. Aber Normung und damit die DIN-Gruppe müssen immer am Puls der Zeit sein. Gerade dann, wenn Produktzyklen kürzer werden, Technologien wie Künstliche Intelligenz ganz neue Möglichkeiten eröffnen und wir alle den Klimaschutz voranbringen wollen, braucht es schnell klare Regeln. Dabei geht es nicht nur darum, innovationsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen, sondern auch Vertrauen in diese neuen Technologien. Das gelingt am besten mit Normung und Standardisierung und sämtlichen Services, die dazugehören – und dafür ist die DIN-Gruppe ein bewährter, vertrauensvoller und unabhängiger Ansprechpartner.