Text: Sibylle Gabler
Sibylle Gabler über den Beitrag von Normen und Standards auf dem Weg zu einer neuen EU-Wachstumsstrategie
Eine Top-Priorität von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist ein „europäischer Grüner Deal“. Die Europäische Kommission hat die Umstellung der Wertschöpfung – weg von der linearen Wegwerfgesellschaft hin zum zirkulären Modell – zu einem der zentralen Punkte des European Green Deal gemacht. Dabei handelt es sich um eine neue Wachstumsstrategie, mit der die EU zu einer fairen und wohlhabenden Gesellschaft mit einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft werden soll. Die Pläne für einen Grünen Deal skizzieren übergreifende politische Prioritäten für die nächsten fünf Jahre, die dazu beitragen sollen, Europa bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Abfallvermeidung, Ökodesign und Ressourcenschutz sind Teil dieser Strategie.
Klimaneutralität
Circular Economy
Zusammen mit der Industriestrategie wird die Kommission in Kürze einen neuen Aktionsplan für die Circular Economy vorlegen. Ziel ist es, die Wirtschaft der EU zu modernisieren und die Möglichkeiten der Circular Economy auf nationaler und globaler Ebene zu nutzen. Die Entwicklung von Leitmärkten für klimaneutrale und kreislauforientierte Produkte soll in und außerhalb der EU vorangetrieben werden. Der Aktionsplan für die Circular Economy fokussiert ein kreislauforientiertes Design aller Produkte, das auf gemeinsamen Methoden und Grundsätzen basiert. Dabei sollen dem geringeren Einsatz und der Wiederverwendung von Werkstoffen Vorrang gegenüber dem Recycling eingeräumt werden. So sollen neue Geschäftsmodelle gefördert und Mindestanforderungen festgelegt und verhindert werden, dass umweltschädliche Produkte in der EU in Verkehr kommen.
Gebäude & Renovierung
Wichtiger Beitrag
DIN und die europäischen Normungsorganisationen setzen sich in der politischen Diskussion dafür ein, dass die bestehenden Normen genutzt werden und weitere Standardisierungsaktivitäten innerhalb des europäischen und internationalen Normungssystems verortet sind. Außerdem sollte bei künftigen Regulierungsplänen stets überprüft werden, ob der „Neue Rechtsrahmen“ angewandt werden kann. Dieser sieht vor, dass Normen die rechtlichen Vorgaben der Gesetze konkretisieren und Detaillösungen für ihre Umsetzung anbieten.
Sibylle Gabler
Als Leiterin Regierungsbeziehungen bei DIN steht Sibylle Gabler in engem Austausch mit politischen Stakeholder*innen in Deutschland und Europa.